Willkommen beim Turmkapselprojekt
Einführung
In Territorien des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation finden sich vielerorts verborgene "Nachrichten für die Nachwelt". Es handelt sich um faszinierende Schriften und z.T. Gegenstände, die in Büchsen, Kisten oder anderen Behältern - also den eigentlichen "Kapseln" - in die Turmkugeln/-knöpfe/-knäufe prominenter Gebäude eingelegt wurden (Beispiele). Oft geschah dies nicht nur bei der ursprünglichen Errichtung der jeweiligen Kirchen oder weltlichen Anlagen, sondern auch bei nachfolgenden Restaurierungen, typischerweise im Abstand von 1-2 Generationen. Der Brauch ist vom Mittelalter bis in die Gegenwart belegt und wird von Beat Kümin an der Universität Warwick in England erforscht (Profil / Projekt Informationen / Video-Reihe zu Feldstudien in der Schweiz). Die Webseite reflektiert den Informationsstand von September 2024 und wird weiter aufdatiert.
Regionen, Standorte, Ersteinlagen - Hinweise zur Benutzung
Die Europakarte auf dieser Einstiegsseite zeigt die bisher bearbeiteten Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Relevante Turmstandorte sind durch farbige Kreise umgrenzt, wobei die Ansicht durch das Klicken auf jeden Cluster vergrössert werden kann. Für die vier Fallstudien (d.h. via die untenstehenden Links) ist die räumliche Verteilung bzw. chronologische Abfolge der Ersteinlagen auf Zeitschienen - sowie nach Jahrhunderten geordnet - abrufbar. Auf der Ebene einzelner Lokalitäten (also der höchsten Zoom-Stufe) öffnet ein Klick auf den blauen Markierungspunkt ein Fenster mit dem Ortsnamen, der wiederum Zugang zu Daten wie Gebäudetyp, Ersteinlagedatum und Belegen bietet. Eine Auswahl einschlägiger Quellen und Literatur erscheint unter Ressourcen. Das Suchfeld (oben rechts) ermöglicht gezielte Zugriffe auf Orte, Jahre und Regionen. Die Gesamtzahl aller Turmkapseleinlagen ist aufgrund von Verlusten bzw. Dokumentationslücken nicht mehr rekonstruierbar, aber es handelt sich um ein weit verbreitetes und historiographisch noch kaum behandeltes Phänomen. Im (ehemals) deutschsprachigen Raum konnten - bis August 2024 - rund 1650 Standorte identifiziert werden und in den folgenden vier Fallstudien 290: